Offener Brief an die Bürgermeisterin
zur bevorstehenden Ehrung anlässlich des 60. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus
Sehr geehrte Frau Bezirksbürgermeisterin,
die BVV hat in ihrer März-Tagung einstimmig beschlossen, den 60. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Beendigung des zweiten Weltkrieges in Europa im Bezirk Reinickendorf würdig zu begehen.
Ich würde es begrüßen und fände es dem besonderen Anlass dieses Jahrestages angemessen, wenn zur traditionellen Kranzniederlegung des Bezirksamtes und der BVV am 8. Mai Widerstandskämpfer und Verfolgte des Naziregimes unseres Bezirkes eingeladen und geehrt würden. Für das Bezirksamt und die BVV wäre es Gelegenheit, ebenfalls ein besonderes Zeichen in der Auseinandersetzung mit aktuellen Erscheinungen von Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zu setzen, wenn sie im Rahmen der Kranzniederlegung die Tätigkeit des „Bündnisses für ein tolerantes und weltoffenes Reinickendorf“ sowie von ebenso engagierten Projekten und Initiativen unseres Bezirkes würdigten.
Im Bezirk Reinickendorf gibt es eine Reihe von Gedenktafeln zu Ehren von verfolgten und ermordeten antifaschistischen Widerstandskämpfern, Ehrengräber sowie Gräber von ehemaligen sowjetischen Zwangsarbeitern, an denen man im Alltag unachtsam vorüber geht. Die Bürgerinnen und Bürger vor Ort würden - durch die Bezirksbürgermeisterin aufmerksam gemacht - sicher Ihrem Aufruf gern folgen, anlässlich des bevorstehenden Jahrestages - so wie für Oberst Wilhelm Staehle am 23. April in Frohnau - an weiteren Gedenktafeln und Gräbern Blumen niederzulegen.
Der Bedeutung des Anlasses gemäß, habe ich den Brief der Presse zur Verfügung gestellt.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Rathmann
Bezirksvorsitzender der PDS Reinickendorf