"Pfiffige Ideen" für Tegel ohne Bürger?

Was kommt nach dem Flughafen?

Bürgermeisterin Wanjura (CDU) kündigte in der BVV-Sondersitzung am 5. März an, sie werde „die anstehenden Aufgaben ... in der gewohnten Weise offensiv angehen“. Dazu zählt sie „die Entwicklung des Flughafenareals.“ Ein „konzeptionsloses Tempelhof“ werde es mit ihr nicht geben.

CDU-Fraktionsvorsitzender Schultze-Berndt konkretisierte das im CDU-Rundbrief für März/April 2008: „Der Flughafen Tegel wird in wenigen Jahren geschlossen.“ Die CDU wolle sich „gemeinsam mit den Eigentümern des Flughafen-Areals, der Stadt und dem Bund über pfiffige Nachnutzungen Gedanken machen.“

Neue Einsichten? Vor neun Monaten klang das in der BVV bei Frau Wanjura noch ganz anders. Symptomatisch jedoch für die CDU: Die Einwohner werden nicht gefragt. Die viel gerühmte „Nähe zu den Menschen“ kommt bei der „treibenden visionären Kraft Reinickendorfs“ (O-Ton Schultze-Berndt) nicht vor.

Zur Erinnerung: Die Reinickendorfer LINKE fordert seit langem, einen offenen Ideenwettbewerb auszuschreiben und die Reinickendorfer Bürgerinnen und Bürger von Anfang an und dauerhaft in die Planungen für die Zeit nach Einstellung des Flugbetriebes in Tegel einzubeziehen. Die gegenwärtige Kampagne um den Flughafen Tempelhof könnte in der Tat dafür nützliche Anregungen geben.

Klaus Gloede, Stellvertretender Bezirksvorsitzender