... ohne Frieden ist alles nichts!
Wir in Reinickendorf • 01/2003
Wir fordern NEIN zu einem Krieg gegen den Irak
Das Fest des Friedens und der Besinnung liegt nun hinter uns und das neue Jahr hat begonnen. Man stellt sich zum Jahreswechsel natürlich Fragen wie: was wird uns das Jahr 2003 bringen, bleibe ich gesund, wie sieht es mit meinem Arbeitsplatz aus, kann ich weiterhin meine Miete zahlen und wie wird es meinen Kindern ergehen? Bekommen sie noch eine ordentliche Schulausbildung, eine Lehrstelle oder überhaupt einen Job?
All diese Fragen sind normal und richtig, aber am Anfang dieses Jahres steht natürlich auch die Frage nach einem Irak-Krieg. Obwohl uns Bundeskanzler Gerhard Schröder im Bundestagswahlkampf, aber auch noch darüber hinaus, unmissverständlich erklärte, Deutschland werde sich an einem Krieg gegen den Irak nicht beteiligen, wächst der Druck der US-amerikanischen Politik auf Deutschland. Selbst CDU und FDP würden es gerne sehen, wenn die Bundesregierung von ihrer damaligen Aussage abrückt. Dieses darf in keinem Fall geschehen. Das Grundgesetz (Art. 26) und der 2-plus-4-Vertrag verbieten Vorbereitung und Beteiligung an Angriffskriegen.
Wer jedoch den USA verfassungs- und völkerrechtswidrige Überflugrechte sowie uneingeschränkte Transitrechte gewährleisten will und damit zulässt, dass deutsche Soldaten in AWACS-Maschinen genaueste Daten für Kriegseinsätze liefern, wer die deutschen ABC-Panzer nicht aus Kuwait abzieht und noch die Truppen in Afghanistan verstärkt (allein die Entlastung der USA am Golf kostete den Steuerzahler über 1 Milliarde Euro), der begeht nicht nur Wahlbetrug, nein, der beteiligt sich aktiv am Krieg!
Wir erwarten von der deutschen Bundesregierung, vom vor der Wahl ausgesprochenen »Nein« zum Irak-Krieg nicht abzuweichen. Jede Regierung, die sich an Angriffskriegen beteiligt, ob durch militärischen Beistand. logistische Hilfe oder auch »nur« durch politische Hilfe, trägt Mitschuld an den Folgen eines Krieges. Sie ist mitverantwortlich für Verletzte und Tote und nachfolgend Hunger und Elend. In unserer kommunalpolitischen Arbeit haben wir die Erfahrung gemacht, dass sowohl bundes- als auch landespolitische Entscheidungen in mehrfacher Hinsicht kommunale Belange direkt berühren.
In Deutschland werden Milliarden Euro für militärische Zwecke und Kriegsbeteiligungen ausgegeben. Dies vor dem Hintergrund, dass Geld fehlt in und für Schulen, Kindergärten, Schwimmbäder und andere soziale und kulturelle Einrichtungen.
Werte Leserinnen und Leser! Wir meinen: Gerade jetzt gilt: »Stellen Sie sich vor, es ist Krieg und niemand geht hin.«
Also: Gehen Sie nicht hin, stimmen Sie nicht zu, reden Sie mit Ihren Mitmenschen und selbstverständlich gerne auch mit uns.
Klaus Rathmann,
Bezirksvorsitzender