Abrechnung am Wahltag?
Wir in Reinickendorf • 6/2005
Schulzendorfer Straße: Anlieger weiter aktiv
Die (ersten?) Bäume sind gefällt – man bemerkt es erst beim zweiten Blick. Das gehört zur Wahrheit. Aber auch die Tatsache, dass die Anlieger der Schulzendorfer Str. Anteil nehmen, denn Kreuze „schmücken“ die Baumstümpfe. Kleine Zeichen nur, aber aussagekräftig, auch für Außenstehende. Konkret wird es auf den, noch immer zahlreichen, Transparenten: „...CDU und SPD...Dieser Kahlschlag wartet auf Euch bei den nächsten Wahlen!“. Deutliche Worte.
Von Resignation ist wenig zu spüren, eher Wut auf die Verantwortlichen, auf die Art und Weise, wie mit Bürgerinnen und Bürgern umgesprungen wird. Noch ist nicht klar, wie es mit der Bürgerinitiative weitergeht – aber es wird weiter gehen, das scheint klar.
Noch sind längst nicht alle Fragen beantwortet, neue stehen schon auf der Tagesordnung:
Wieso gibt es nun eine Änderung der Planung? Werden nicht mehr Bäume durch den Ausbau in Mitleidenschaft gezogen? Wer hat wann und warum den Ausbau der Straße beantragt und betrieben? Ist in anderen Straßen ein Ausbau geplant? Warum fallen Ruppiner Chaussee und Hennigsdorfer Straße aus der Investitionsplanung? Was passiert mit dem Differenzbetrag, der eingespart werden soll? Gibt es eine allgemeine Verkehrsplanung für Heiligensee? Wenn nicht, sollte sie gefordert werden?
Nachgedacht wird auch über Möglichkeiten, kulturelle Angebote für die Heiligenseer zu erarbeiten.
Zwischenfazit: Bürger mischen sich ein, das ist gut so. Sie machen Erfahrungen – leider nicht nur gute. Aber sie spüren jetzt ihren Bezirk, ihren Kiez. Das ist notwendig.
Jürgen Schimrock