Rede von Pilar Caballero Alvarez, Mitglied des Bezirksvorstands der Linken Reinickendorf

auf der Kundgebung auf dem Franz-Neumann-Platz

Liebe Genoss*innen,
liebe Freund*innen, 

am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau befreit. Es war ein Tag, an dem die Welt das volle Ausmaß der Gräueltaten erfuhr, die unter der nationalsozialistischen Herrschaft begangen wurden. Dieser Tag soll uns mahnen, dass wir als Menschheit vereint stehen müssen, um sicherzustellen, dass sich solche Verbrechen nie wiederholen.

Ein Tag, der uns daran erinnert, dass die Schrecken der Vergangenheit nicht vergessen werden dürfen und dass wir stets wachsam sein müssen, um sicherzustellen, dass sich solche Gräueltaten nie wiederholen.

Es ist unsere Pflicht, uns an die Opfer zu erinnern, ihre Geschichten zu erzählen und sicherzustellen, dass die Erinnerung an den Holocaust nicht verblassen darf. Durch Bildung und Aufklärung können wir sicherstellen, dass die jüngeren Generationen verstehen, wie wichtig es ist, gegen Vorurteile, Diskriminierung und Hass anzukämpfen.

Der Holocaust und alle weiteren Verbrechen der NS-Zeit erinnern uns auch daran, wie wichtig es ist, die Menschenrechte zu schützen und zu verteidigen. Jeder Mensch verdient Respekt, Würde und Freiheit, unabhängig von seiner Herkunft, Religion oder ethnischen Zugehörigkeit. Es ist unsere Verantwortung, für eine Welt einzustehen, in der Toleranz und Mitgefühl die Grundpfeiler unserer Gesellschaft sind.

Heute haben wir wieder eine Partei im Deutschen Bundestag, die die aktuellen multiplen Krisen ausnutzt, um mit antisemitischen, rasstischen, queerfeindlichen, sexistischen - kurz menschenverachtenden - Parolen daraus Kapital zu schlagen.

Heute haben wir eine Partei, die sich sogenannte "Remigration" auf die Fahnen geschrieben hat, also die systematische Vertreibung von Menschen aus diesem Land. 

Heute haben wir wieder eine Partei, deren Spitzenkandidat für die Europawahl in einem Buch ganz offen sagt, dass man Menschen solange schikanieren soll, bis sie das Land von sich aus wieder verlassen. 

Hass und Vorurteile spalten uns nur. Wir lassen uns aber nicht spalten. Wir stehen gemeinsam zusammen gegen die AfD - hier, heute auf dem Franz-Neumann-Platz und an diesem Wochenende auch über 280 anderen Orten in Deutschland. In den vergangenen Wochen haben Hundertausende gegen Rechts demonstriert. Das macht Mut! 

Der 27. Januar ist nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern auch ein Aufruf zum Handeln. Lasst uns gemeinsam gegen Intoleranz und Diskriminierung kämpfen, uns organisieren und uns gegenseitig unterstützen um eine bessere Zukunft für alle Menschen zu schaffen.

In diesem Sinne lade ich Sie und euch ein, heute nicht nur zu trauern, sondern auch darüber nachzudenken, wie wir als Einzelne und als Gesellschaft dazu beitragen können, eine Welt zu schaffen, in der wir vereint stehen für Frieden, Gerechtigkeit und Menschlichkeit eintreten.

Vielen Dank!