Nachnutzung Flughafen Tegel

kommunalpolitische Themen • Flughafen Tegel

3. Standortkonferenz

Amerika Haus

Diskussionsteilnehmer

Senatorin Ingeborg Junge-Reyer, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Prof. Urs Kohlbrenner, Planergemeinschaft, Berlin

Prof. Peter Zlonicky, Büro für Stadtplanung und Stadtforschung, München

Reiner Nagel, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Staatssekretärin Maria Krautzberger, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Prof. Henri Bava, agence ter, Karlsruhe

Christoph Elsässer, West 8, Rotterdam

Karen Hiort, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Prof. Hildebrandt Machleidt, Machleidt + Partner, Berlin

Stephan Schütz, gmp – von Gerkan, Marg und Partner, Berlin

Oliver Seidel, cityförster, Hannover

Nathalie de Vries, MVRDV, Rotterdam

Moderation: Uwe Madel, rbb, Berlin



(unvollständige) Mitschrift während der Veranstaltung

von Lutz Dühr und Delia Hinz

Begrüßung durch Senatorin Ingeborg Junge-Reyer:

  • kein Gegensatz zwischen Industrie und Landschaftspflege / -nutzung mehr!

  • Stadtentwicklungspolitik ist auch Wirtschaftspolitik

  • Investitionen in Arbeitsplätze!

Prof. Urs Kohlbrenner (Moderation der 6 Teams):

  • Einordnung des Werkstattverfahrens in die Planungszeiträume zum Flughafenareal zeitlich vor der FNP-Änderung

  • Grundlagen waren zwei Studien ...

  • Aufgabenstellung: 5 Themenschwerpunkte für 5 Teams + 1 Team „Wildcard“

  • Werkstatt (d.h. Kein Wettbewerb und kein Sieger) mit 6 Planungsteams in mehreren Stufen mit Kommentaren und Experten

  • Start mit der 1. Werkstattveranstaltung und der 2. Standortkonferenz

  • Diskussion in der Stadt – Feedback

  • 2. Werkstattveranstaltung: es wurde nicht der Dissens formuliert, sondern der Konsens beschrieben; es bestand Einigkeit bei Wichtigem und Dissens bei Unwichtigem

  • Diskussion in der Stadt und in der Fachöffentlichkeit
    (CDU hat wohl bei einem Team abgeschrieben,
    SPD Reinickendorf beschränkt sich auf den Verkehr,
    IHK ...;

  • Ergebnis: Integrierte konzeptionelle Diskussionsgrundlagen

Prof. Peter Zlonicky: Zusammenfassung der Ergebnisse der 6 Teams:

  • Zukünfte für Tegel? Marke TXL, Ikone ...

  • 1. gmp: Sustainable City TXL+:
    Konferenzzentrum im Terminal,
    neue Stadt mit Mischnutzungen auf und zwischen denRollbahnen,
    Triple Zero (Null Energie, Null Emission, Null Rückstand)

  • 2. city förster: wildcard: kein Thema festgelegt
    Leere, freiheit, Ideenopulenz

  • 3. Machleidt + Partner, Planwerk West
    TXL – coming home
    Bebauung nur im Osten,
    Gewerbe um das Terminal

  • 4. West 8, Rotterdam: Event, Freizeit und Sport
    Berliner Spielwiesen,
    Rollbahnen z.T. aufbrechen und zu Hügeln aufschütten,
    neue Formen städtischer Nutzung,
    Landwirtschaftsbetrieb mit Tieren ansiedeln,
    Terminal als Zentrum

  • 5. Agence Ter: Landschaftsentwicklung: Lichtung in der Stadt,
    Leitbild ist die atmosphärische Qualität, Landschaft und Freizeit als Identitätsmerkmal

  • 6. MVRDV, Rotterdam: Gewerblich-industrielle Ansiedlung: Tegel Fields,
    Gewerbeansiedlungen im und um das Terminal (Umwelttechnologien),
    Weiterentwicklung nach Norden rollbahnweise,
    Referenzstandort für Konversion

  • Fazit:
    Kein „Großer Wurf“ - sukzessive Entwicklung,
    Raum für Landschaften und Naturschutz,
    Zügige Umnutzung des Terminals,
    benachbarte Siedlungen einbeziehen und erweitern,
    Citi Pasteur in Gewerbe einbeziehen auch für die verkehrliche Erschließung des Geländes,
    Mitte des Geländes freihalten für künftige Nutzungen

Reiner Nagel, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

  • Wie geht es weiter?

  • Von der Werkstatt zur Entwicklungsperspektive

  • diverse Prüfungen parallel zum Werkstattverfahren: Bewertungen der Grünflächen und Gebäude (in sehr gutem Zustand); Temperaturmessungen (Kaltluftentstehung)

  • 6 Szenarien, die sich ergänzen können

  • Keine Wohnbebauung, keine Eventfläche, viel Konsens!

  • Vorschlag für FNP-Änderungen:
    Gewerbe um das Terminal (ca. 120 ha, heute bereits versiegelt)
    Landschaft im Norden, Westen und Osten,
    Wald im Nordwesten an der Jungfernheide,
    heutige Flugbereitschaft / Gelände des Bundes (alter Flughafen): 2x20 ha Mischgebiet,
    Mitte Ost: freihalten für gewerbliche Bauflächen,
    Mitte West Grün

  • frühzeitige Bürgerbeteiligung im Frühjahr 2010

  • Wettbewerbsverfahren für die Planung des Terminals


PAUSE

Podiumsdiskussion der 6 Teams

Prof. Hildebrandt Machleidt:

  • Schade, es bleibt ein Spezialgebiet, eine Insellösung, mehr Vielfalt wäre wichtig

  • Vernetzung des Millieus mit der Stadt ist nicht gelungen

  • Eindruck: Die Wirtschaftsverwaltung hat gewonnen

Herr Fissler (CDU) aus dem Publikum:

  • CDU-Konzept kam ca. 6 Wochen vor der 2. Standortkonferenz – kein Abschreiben (s.o.)

  • Insellage nutzen!

  • Chance für Industrie fernab von Wohngebieten!

  • Festlegung der Abstandsflächen in der Baugesetzgebung werden beklagt

  • Forderung nach weiterer verkehrlicher Anbindung

Herr Ratsch (Publikum),NABU:

  • in der Stadt gibt es genug brachliegende Gewerbeflächen!

  • Konversion der gesamten Stadt ist notwendig!

  • Keine ökologische Mustersiedlung! Natur auf Terminal spiegeln („Hundertwasserhaus“)

  • Geschützte Biotope dürfen nicht überplant werden, Bebauung schränkt deren Funktion ein

NN (Publikum):

  • Forderung: Gesamtfläche renaturieren!
  • Rückbau – kein quantitativer Flächenverbrauch

Frau Jürk (Sen.Stadt):

  • es gibt von einigen Industriebetrieben bestimmte Anforderungen an ein Gelände, die nicht so leicht zu erfüllen sind, hier treffen sie zu (Abstände, Erschütterungsfreiheit, ...)

Prof. Hildebrandt Machleidt:

  • Klassische Industrie war hier nicht gefragt!!! Neue Formen der Technologie z. B. Aufwertung des Kurt-Schumacher-Platzes herausarbeiten

Jörg Brückmann (IHK) aus dem Publikum:

  • Werkstattverfahren wird unterstützt, kein Gegenentwurf von der Wirtschaft!

  • moderne Industrie hat mit Thema Umwelt zu tun, z.B. Solartechnik

Petra Kloth (Publikum):

  • Konkurrenz zu Adlershof und zur Energieakademie im Schöneberger Gasometer?

  • Gibt es internationale Interessenten?

Stephan Schütz, gmp (Antwort):

  • Es kommen Firmen, sobald die Rahmenbedingungen klar sind! Industriestadt und Nutzung des Landschaftspotenzials müssen verknüft werden

Oliver Seidel, cityförster Hannover:

  • Industriepark ist nicht optimal

Nathalie de Vries, MVRDV, Rotterdam:

  • 2012 ist der Terminal-Umbau erlebbar

  • gleichzeitig bleiben die Freiräume

  • zwei Gewschwindigkeiten

  • Stärken der Fläche nutzen, Umwelteinflüsse begrenzen, differenzierte Betrachtung und Grenzen setzen, Durchwegung ermöglichen

Klaus Schäfer (Publikum):

  • Plan der funktionsgetrennetn Stadt

Spandaus Baustadtrat Carsten Röding (CDU) aus dem Publikum:

  • Ergebnis ist eigentlich o.k.

  • Wie kommen wir zur konkreten Nutzung?

  • Elektromobilität entwickeln!

Reinickendorfs Baustadtrat Martin Lambert (CDU) aus dem Publikum:

  • Reinickendorf will ganz viel Grün, ganz viel Arbeitsplätze

  • zufrieden mit dem Werkstattergebnis

NN (Publikum):

  • Was wird mit der Citi Pasteur?

NN (Bundesvermögensverwaltung im Publikum), Antwort:

  • Citi Pasteur gehörte immer zum Flughafen,

  • wird als Wohngebiet nicht mehr benötigt, zunächst Bestandsschutz –später ggf. Rückbau

  • Planungen erfolgten nicht nach deutscher Norm, Wohnverhältnisse schwierig

NN (Publikum):

  • Kritik: Werkstattverfahren findet sich im FNP-Entwurf nicht wieder,

  • das ist ein monolithischer Block des Gewerbes!

NN (Publikum):

  • Z. Zt. Angebotsplanung aber was wird wirklich für die Stadt und den Bezirk gebraucht?

  • Wo ist die Kosten-Nutzen-Planung?

  • Ist die Körnung des FNP kleinteilig genug?

Ulla Luther, ehem. Sen Stadt:

  • Wie geht es weiter?

  • Kritik an Wirtschaft – bisherige Planungen wurden über den Haufen geworfen

  • Wie geht man überhaupt mit Flächen in Berlin um – Flächennutzungsplanung muss grundsätzlich aktualisiert werden


Schlußrunde: Was soll 2030 von der Entwicklung zu sehen sein?

Christoph Elsässer, West 8, Rotterdam:

  • Natürliche Welt erhalten, Bebauung und Natur muss eins sein

Oliver Seidel, cityförster Hannover:

  • FNP muss neu entwickelt werden – für die Menschen, nicht für die Industrie

Prof. Hildebrandt Machleidt:

  • Citi Pasteur als Chance begreifen, Flughafengebäude muss überleben, hier funktioniert das nebeneinander von Wohnen und Arbeiten bereits!
  • Modernität leben – wie geht man mit Stadt um

Nathalie de Vries, MVRDV, Rotterdam

  • Fläche für große Events nutzen

Prof. Henri Bava, agence ter, Karlsruhe

  • Bringt Campus Kreativität?
  • Vorstellung: Landschaft als Bewegung – lebendige Landschaft

Stephan Schütz, gmp:

  • Wenig Bebauung, viel Landschaft, viel Öffentlichkeit


Staatssekretärin Maria Krautzberger, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Ausblick

  • eine halbe Million Menschen sind vom Fluglärm befreit

  • FNP-Änderung und LAPRO-Änderung in 2010, Verfahren für das Landschaftsprogramm einleiten

  • Wettbewerbe für Teilflächen, konkrete städtebauliche und Landschaftsplanung

  • Zwischennutzungen auf Teilflächen

  • Befassung mit Standortprofil, Standort mit überregionaler Bedeutung – Profil geben, Ausgangspunkt der Entwicklung ist das Terminal, Kontext mit anderen Standorten herstellen – keine konkurrierende Planung

  • Enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsverwaltung

  • Schrittweiser Übergang der Liegenschaft von der FH-Gesellschaft an neue Eigentümer