Nachnutzung des Flughafen Tegel bekommt erste Konturen

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Reinickendorfer LINKE begrüßt Vorschläge von Flughafenarchitekt v. Gerkan 

„Wir in Reinickendorf“ informiert in seiner Oktober-Ausgabe unter der Schlagzeile „In Tegel ein Zeichen setzen“ über die 1. Standortkonferenz „Zukunftsraum TXL“ der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung am 1. Oktober 2008. In einem ausführlichen Beitrag gibt das Bezirksblatt der Reinickendorfer LINKEN interessante Überlegungen des Architekten des Flughafens Tegel, Prof. Dr. Meinhard von Gerkan, zur Nachnutzung des Flughafens als ein „Aktions- und Forschungszentrum Solarenergie“ wieder (s. auch ausführlichen Bericht).

DIE LINKE Reinickendorf – so Jürgen Schimrock, Mitglied des Bezirksvorstandes – unterstützt die Vorschläge und wird sich an der öffentlichen Debatte über die Nachnutzung des Flughafens aktiv beteiligen. „Sie fordert die politischen Gremien in Reinickendorf auf, unverzüglich eine Konzeption zu entwickeln, die es möglich macht, regionale Interessen produktiv und kooperativ in das Gesamtprojekt einfließen zu lassen.“

Inzwischen hat sich auch der Spandauer Baustadtrat Carsten-Michael Röding mit einem Sieben-Punkte-Papier zur Nachnutzung des Flughafens zu Wort gemeldet (vgl. Berliner Morgenpost, 2.10.2008). Im Unterschied zur bisherigen Position der CDU Reinickendorf betont der stellv. CDU-Landesvorsitzende in seinem Papier, für die Bewohner Spandaus, Reinickendorfs und Pankows sei die Schließung Tegels ein großer Gewinn.

Erfreut über den Beginn der Debatte, bat Yusuf Dogan, Bezirksvorsitzender der Reinickendorfer LINKEN, in einer Einwohnerfrage in der 23. Sitzung der BVV am 8. Oktober 2008 das Bezirksamt und die Fraktionen um eine Stellungnahme zu den Vorschlägen.

Ohne auf die Gedanken von Prof. v. Gerkan einzugehen, verwies Bezirksbürgermeisterin Wanjura auf eigene Initiativen der vergangenen Monate. Sie glaubte, die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wegen „zu langsamer Entscheidungsprozesse“ kritisieren zu müssen. Offenbar kann sich die Reinickendorfer CDU aber nicht länger den Realitäten entziehen.

SPD und B90/Grüne würdigten die Gedanken von v. Gerkan als „visionär“ und Anregung für den weiteren Diskurs. Die FDP Reinickendorf hielt weiterhin die Schließung des Flughafens für falsch. Die Grauen schlossen sich dieser Position an.