"Ohne sachliche Argumente"

kommunalpolitische Themen • Flughafen Tegel

Leserbrief von Jürgen Schimrock an den NordBerliner

Betr.: BER macht Bruchlandung, Nordberliner Nr. 23, 7.6.12, Foto unten

Das Foto zum o. g. Artikel macht mehr als nachdenklich. Die plakative Unterstellung:  „Wer Flughäfen schließt, baut bald Lager für Andersdenkende“ diskreditiert sich von selbst. Wie kommt eine Demonstrantin dazu, allen Menschen, die sich für die Schließung von Tegel ausgesprochen und weiterhin aussprechen, zu unterstellen „Lager für Andersdenkende“ bauen zu wollen? Dieser Gedanken fällt wohl auf sie selbst zurück. Politische Auseinandersetzung mit sachlichen Argumenten sieht anders aus. Ignoranz von demokratischen Entscheidungen scheint den „Flughafenfreunden“ grundlegend zu sein, zumindest die Schließung von Tempelhof wurde ja durch einen Volksentscheid bestätigt.

Mehr als zynisch ist auch das Plakat „Fluglärm ist kein Lärm, sondern ein Geräusch voller Sehnsucht“. Tausende von Fluglärmgeschädigte, nicht nur in Berlin, werden hier  verhöhnt.  Ein Blick in entsprechende Statistiken und Untersuchungen würde genügen, um sich so eine Aussage zu verkneifen.

Sprachstil und Wortwahl sprechen insgesamt für sich: „Todesurteil für TXL, Mord an einer Stadt, Demokratieverachtung, Flughafen-Killer…“. Ja geht’s noch?

Ich hätte mir seitens des Nordberliners ein paar kritische Worte zum Foto gewünscht, zumal der Artikel inhaltlich sehr sachlich gehalten ist. Ich gehe davon aus, dass sich die Redaktion von den oben zitierten Aussagen distanziert!?

Jürgen Schimrock,
DIE LINKE Reinickendorf