30. Januar 2023 - 90 Jahre Machtübergabe an Hitler

Kundgebung vor dem Brandenburger Tor

Klaus Murawski

Am Abend diese historischen Tages stand ich gemeinsam mit unserer Landesvorsitzenden Katina Schubert, Gewerkschaftskolleg*innen und Kamerad*innen der VVN-BdA auf dem Pariser Platz. Unter dem Motto „Das Jahr 1933 – Erinnern heißt antifaschistisch handeln“ hatte die VVN-BdA zu einer Kundgebung aufgerufen. Vor dem Brandenburger Tor hatten sich trotz Wind, Regen und Kälte etwa 200 Antifaschisten versammelt. Der Ernst-Busch-Chor ist aufgetreten und es  wurden vier Reden gehalten.

Für mich als IG-Metall-Mitglied, war die Rede von meiner Kollegin Chaja Boebel vom IG-Metall-Bildungszentrum Berlin-Pichelssee von besonderer Bedeutung. Schon ab dem 31.1.1933 wurden die ersten Gewerkschaftshäuser in kleinen Orten angegriffen. Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten bemühte sich Theodor Leipart als Vorsitzender des ADGB zunächst um Einvernehmen mit der neuen Staatsführung unter Adolf Hitler. Das trug dazu bei, dass es aus den Reihen der Gewerkschaften kein entschlossener Widerstand gegen die Nationalsozialisten stattfand. Unmittelbar nach dem Tag der nationalen Arbeit wurden am 2. Mai 1933 auch in Berlin die Gewerkschaftshäuser von Nazis besetzt. Im Rahmen der Zerschlagung der Gewerkschaftsbewegung kamen alle Gewerkschaftsführer in sogenannte Schutzhaft und wurden misshandelt einige später ermordet.

Heute schließen wir Gewerkschafter*innen daraus den Schluss, Nazis und Rassisten im Keim Widerstand zu leisten. Die der AfD nahestehende „Gewerkschaft“ Zentrum Automobil versucht in immer mehr in Betrieben Fuß zu fassen, z.B. beim Betriebsrat von Daimler. Auch gegen die Nazis in Neukölln sind Gewerkschafter aktiv im Widerstand.

Es werden in diesem Jahr noch weitere Veranstaltungen zu diesem Thema stattfinden.