Worte des Vorsitzenden Ole Bienkopp

(Erwin Strittmatter, ausgewählt von K.G.)


Ole Bienkopp kam eintausendneunhundertundfünf Jahre nach dem von Gott gezeugten Schreinersohn Christus auf die Welt. Er nahm sein Kreuz auf sich und stolperte davon.

Ole war ein Träumer, aber keiner von jenen, die an den Ecken des Lebens sitzen und auf Wunder warten. Er versuchte, seine Träume mit Taten in das Leben zu zwingen. Das ging unterschiedlich aus.


Man muss die Zähne zeigen!


Überzeugen heißt streiten.


Rache ist Honig bei Gelegenheit.


Ich stell mir die Partei bescheidener vor, geneigter anzuhören, was man liebt und fürchtet. Ist die Partei ein selbstgefälliger Gott? Auch ich bin die Partei!


Träume ohne Taten sind taube Blüten.


Wer ist die Partei? Verschiedene Antworten, so verschieden wie die Genossen, die sie geben: Die Partei ist die Mutter! Wer ist der Vater, wer sind die Kinder? Die Partei ist die Familie! Wer sind die Eltern, wer sind die Kinder?

Die Partei ist die Heimat! Wo ist die Fremde?

Partei ist der Geist, der Genossen eint! Ein stehender Geist? Ein schwebender Geist? Ein heiliger Geist?

Bienkopp merkte, dass er das nie recht überdacht hatte. Für ihn war die Partei eine Summe. Ein Summe von Klugheit, eine Summe von Mut, eine Summe von Taten, eine Summe Gedachtes, eine Summe Erkanntes, eine Summe von Sehnsucht, eine Summe von Liebe für alles, was unterdrückt wird, eine Summe von Menschen, Lebenden und Gestorbenen.


Reden ist nicht meine Sache, ich bin fürs Tun.


Die verbrauchte Luft in einer warmen Stube stinkt. Die Zukunft erscheint uns wie Zugluft.


Ein Herz kann verfetten.


Man hat meinen Kopf, nicht den Arsch in den Kreistag gewählt.


Lass die Kindereien!