Worte zum Jahresausklang

Liebe Genossinnen, liebe Genossen, liebe Freunde,

Ich habe lange Zeit überlegt und gegrübelt, wie ich wohl heute einige Sätze verlieren und dabei gleichzeitig nicht kitschig klingen könnte. Aber ich musste feststellen, dass dies bei einer Jahresendrede wohl kaum möglich ist. Jawohl! Eine Jahresendrede schreit wohl gerade förmlich danach, heroische Taten und glänzende Erfolge hervorbringen zu müssen. Und wenn Schröder und Merkel alles am Ende schönreden konnten, dann kann ich das schon lange!
Nun gut; die Heldentaten eines Asterix’ haben wir nicht gerade vollbracht, aber wir können dennoch auf ein erfolgreiches und vor allem ereignisreiches Jahr zurückblicken.
Das Jahr 2007 war ein Jahr, in welchem wir mutige Entscheidungen trafen – und das nicht nur deshalb, weil wir einen jungen und zum Teil unerfahrenen Vorstand wählten.
Ein Jahr, in welchem wir eine historische Fusion der Linkspartei.PDS und der WASG beschritten und dabei all ihre Höhen und Tiefen miterlebten.

Jedoch ist es von grundlegender Bedeutung, jedes Jahr mehr zu lernen als im Jahr davor. Ich persönlich habe nun Aufgaben und Pflichten wahrgenommen, die mich in mancherlei Hinsicht etwas „reifer“ wurden ließen. Den Spass an der Sache habe ich aber dennoch nicht verloren, auch wenn ich manchmal selbst daran gezweifelt habe und mich von meinen Emotionen leiten ließ.
Jeder Einzelne von uns hat seinen Beitrag zum Ganzen geleistet. Deshalb gilt an dieser Stelle Euch allen ein großes Lob und vor allem mein persönlicher, herzlichster Dank und hoffe, dass Ihr auch im nächsten Jahr so motiviert an der Sache bleiben werdet. Lasst uns also auch im neuen Jahr realistisch bleiben, um gemeinsam Unmögliches zu erreichen!

Nun aber haben wir es uns alle verdient den heutigen Tag zu genießen und ich will euch nicht weiter von Kuchen und Kaffee abhalten. Leider kann ich nicht persönlich an unserer Feier teilnehmen, da ich mich nun endlich aufgerafft habe, nach Bremen zu fahren, auch wenn es nur für einen Tag ist.
Nur zu gerne würde ich mich mit Thomas über die 68’er Bewegung unterhalten und mich dann zu umstürzlerischen Revolutionsphantasien hinreißen lassen, mich von Micha über den Sozialismus des 21. Jahrhunderts aufklären lassen und ein Drei-Faches „Hoch“ auf Lateinamerika ausstoßen, um anschließend mit Hans & Robert, leicht weihnachtlich beschwippst, die „Internationale“ zu singen! Aber aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben.
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen ein frohes, erfolgreiches und vor allem gesundes neues Jahr und natürlich erholsame Feiertage.
Und für diejenigen, die bereits mit dem Gedanken spielen, sich einige gute Vorsätze für das neue Jahr zu überlegen, bitte vergeßt nicht: Es gibt bereits alle guten Vorsätze, wir brauchen sie nur noch anzuwenden.

Euer Yusuf